DER
MEDIENTRICHTER
Eine spektakuläre Installation prägte im Frühjahr
2003 das Foyer des Main - Echo - Verlagshauses. Feine
Seile spannten sich vom dritten Stock bis zum Erdgeschoss,
wo sie in einen verspiegelten Trichter mündeten. Im
zweiten Stock - dem "Ort des Geschehens" - stellten
Steine und leere Ölflaschen auf einer schwarzen Plane
allegorisch eine ölverseuchte Küste dar. In die Seile
waren Zeitungsartikel und -seiten eingewoben, die über
die jüngsten Öltanker-Unfälle berichten; Druckplatten
schwebten innerhalb des Trichters an unsichtbaren Fäden.
Mit dem "Medientrichter" führte Franz Politzer den Strudel
tagespolitischer Nachrichten und deren Verbreitung in
den modernen Massenmedien greifbar vor Augen. Aufhänger
war der Rohstoff Öl - durch die damaligen Tanker-Unfälle
ein aktueller Fokus. Während Zeitungsseiten und Druckplatten
die Vervielfältigung dieser Katastrophen in den Printmedien
symbolisieren, reflektierten im Erdgeschoss Spiegelsäulen
mit Bildschirmen die Publikation in elektronischen Medien.
Das
gesamte Objekt setzte sich mit dem Thema Kommunikation
auseinander. Was passiert auf der Strecke, die zwischen
dem Ort des Geschehens und dem Empfänger der Nachricht
liegt? Welche Rolle haben die gedruckten und elektronischen
Medien in einer Zeit, in der die schnelle Information
zählt?
Mit
dem "Medientrichter" setzte der Verlag seine Ausstellungsreihe
"Echos" fort. So wie die Tageszeitungen Main-Echo, Bote
vom Unter-Main, Lohrer Echo und Wertheimer Zeitung Spiegel
der Zeit sind, so reflektiert das Gebäude zeitgenössische
Kunst: Hier hallen Echos in Form von Werk-Ausstellungen.
Sie beschäftigen sich mit Kommunikation, Interaktion
und Multiplikation im medialen Sinn.
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Information:
Weichertstraße
20
D - 63741 Aschaffenburg